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WiSe 2014/1015

Entwicklungspolitik auf dem Prüfstand - Stellschrauben für Post-2015 Development Goals


Thematik

Im Jahr 2000 legte die bisher größte internationale Versammlung von Staats- und Regierungschefs den Grundstein für die acht „Millenniums-Entwicklungsziele“ der Vereinten Nationen, die bis 2015 erreicht werden sollen. Mittlerweile können in allen Bereichen Fortschritte verzeichnet werden und einige Entwicklungsziele wurden sogar frühzeitig erreicht: Weltweit haben sich die Anteile der Menschen in extremer Armut und derjenigen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser gegenüber 1990 halbiert. Zudem wurden die Lebensbedingungen von vielen Millionen Bewohnern von Slums verbessert. Der Großteil der Ziele wird allerdings verfehlt: Trotz Fortschritten scheint weder die Halbierung der Anzahl ständig hungernder Menschen noch die Gewährleistung einer Grundschulausbildung für alle Kinder bis 2015 erreichbar. Auch die Zielvorgaben hinsichtlich der Reduktion der Kindersterblichkeitsrate sowie bezüglich der Eindämmung von HIV und Malaria werden nicht erreicht.

Im nächsten Jahr sollen „Post-2015 Development Goals“ verabschiedet werden – ein geeigneter Anlass, Bilanz zu ziehen und die bisherige Entwicklungspolitik auf den Prüfstand zu stellen. Worin liegen Gründe für die erfolgreiche Reduktion der extremen Armut? Was sind wesentliche Ursachen für die Zielverfehlung in anderen Bereichen? Die Ringvorlesung des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln geht diesen Fragen nach, richtet den Blick auf mögliche Stellschrauben der Entwicklungspolitik und bietet Raum für kontroverse Diskussionen. Wie beeinflussen der liberalisierte Handel, globale Finanzströme und nationale Institutionen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Entwicklungsländer? Welche Lehren können aus dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas gezogen werden? Welche politischen Maßnahmen versprechen Erfolg bei der Bewältigung von Ernährungskrisen? Welche Entwicklung zeichnet sich für die Megastädte in den Entwicklungsländern ab? Abgerundet wird die Ringvorlesung mit einem Ausblick auf die Zielsetzungen der Entwicklungspolitik ab 2015.

Programm

  • 06.10.2014 Die Millennium Development Goals: 15 Jahre Erfahrung mit einem internationalen Zielsystem / Dr. Markus Loewe | die, Bonn

 

  • 20.10.2014 Globalisierung der Finanzströme: Kapitalzufluss für Entwicklungsländer? / Prof. Frank Westermann, Ph. D. | Uni Osnabrück

 

  • 27.10.2014 Hilft die Liberalisierung des Welthandels den Entwicklungsländern? / Prof. Dr. Andreas Freytag | Uni Jena

 

  • 03.11.2014 Die Bedeutung von öffentlichen Institutionen für wirtschaftliche Entwicklung – Nachholbedarf in Entwicklungsländern? / Prof. Dr. Joachim Betz | Giga, Hamburg

 

  • 10.11.2014 Migration aus Afrika nach Europa: Ursachen, Muster und Politikansätze / Prof. Dr. Martin Doevenspeck | Uni Bayreuth

 

  • 17.11.2014 Staat und Markt in der VR China: Triebkräfte und Grenzen des wirtschaftlichen Aufstiegs / Prof. Dr. Markus Taube | Uni Duisburg-Essen

 

  • 24.11.2014 Der Aufstieg Ruandas: Wirtschaftliche Entwicklung und politische Unterdrückung? / Associate-Prof. Dr. Jörg Peters | RWI, Essen

 

  • 01.12.2014 Ernährungskrisen – Herausforderungen und entwicklungspolitische Maßnahmen / Prof. Dr. Hermann Waibel | Uni Hannover

 

  • 08.12.2014 Die Zukunft der multilateralen Entwicklungshilfe / Prof. Dr. Helmut Reisen | Uni Basel

 

  • 15.12.2014 Sonderveranstaltung: Präsentation des Jahresgutachtes des Sachverständigenrats / Prof. Dr. Schmidt | RWI, Essen

 

  • 12.01.2015 Urbanisierung und Megastädte in Entwicklungsländern / Prof. Dr. Frauke Kraas | Uni Köln

 

  • 19.01.2015 Die Zukunft der Entwicklungspolitik / Niels Breyer | BMZ

 

  • 26.01.2015 Geschlechtsspezifische Ungleichheit und Wirtschaftliche Entwicklung: Wechselwirkungen und Zusammenhänge / Prof. Dr. Stephan Klasen | Uni Göttingen

 

  • 02.02.2015 Entwicklungsprojekte unter der Lupe: Was wirkt, was nicht? / Prof. Dr. Markus Frölich | Uni Mannheim

 

Adressaten

Die Ringvorlesung richtet sich an die Mitglieder aller Fakultäten der Universität zu Köln, Gasthörer/-innen, Lehrer/-innen und Schüler/-innen sowie die interessierte Öffentlichkeit. Bachelor-Studierende aller Fakultäten haben die Möglichkeit, sich die Ringvorlesung im Studium Integrale mit 6 Leistungspunkten anrechnen zu lassen. Eine regelmäßige Teilnahme kann durch ein Zertifikat bestätigt werden (bitte melden Sie sich dazu vorab per E-Mail bei Rebekka Rehm).

Studium Integrale

Voraussetzung für den Erhalt von Leistungspnkten ist eine verbindliche Anmeldung (siehe unten) und die erfolgreiche Teilnahme an wöchentlichen kurzen Online-Tests, die nach jeder Vorlesung für fünf Tage über Ilias absolviert werden können. Um den Kurs zu bestehen, müssen mindestens 10 von voraussichtlich 12 Online-Tests absolviert werden. Dabei müssen mindestens 7 Tests bestanden sein und 50 Prozent der Gesamtmenge der Fragen aller Tests richtig beantwortet sein. Die Fragen der einzelnen Tests beziehen sich ausschließlich auf die Vorlesung der betreffenden Woche und ihre Beantwortung dauert unser Einschätzung nach etwa 5-10 Minuten.

Anmeldung

Studierende, die die Veranstaltung im Rahmen des "Studium Integrale" besuchen wollen, konnten sich bis zum 09. Oktober über das Online-Formular anmelden. Außerdem ist eine Anmeldung bei Klips 2 zur späteren Leistungsverbuchung notwendig. Der Erwerb von Credit-Points ist nur für maximal 90 Studierende möglich. Die Plätze werden nach Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen vergeben.

Organisatorische Leitung

Die Ringvorlesung wird organisiert vom Institut für Wirtschaftspolitik (iwp) an der Universität zu Köln. Das iwp wurde 1950 als unabhängiges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut von Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Müller-Armack, dem geistigen Vater der Sozialen Marktwirtschaft, und Dr. h.c. Franz Greiß gegründet. Die vorrangige Aufgabe des Instituts liegt in der Untersuchung aktueller grundlegender Probleme im Bereich der Wirtschaftspolitik. Das besondere Augenmerk gilt dabei ordnungspolitischen Fragestellungen und den für eine funktionsfähige Soziale Marktwirtschaft erforderlichen institutionellen Rahmenbedingungen. Ein gemeinnütziger Fördererkreis unterstützt die Arbeit des Instituts. 

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Achim Wambach, Ph. D.
Dr. Steffen J. Roth

Förderung

Die Ringvorlesung wird gefördert im Rahmen der Förderinitiative „Dialog Junge Wissenschaft und Praxis“ der Hanns Martin Schleyer-Stiftung.

  

 


 

Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln
Pohligstraße 1, 50969 Köln, Tel.: +49 (0)221 470-5347, E-Mail: iwp(at)wiso.uni-koeln.de