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WiSe 2017/1018

Ungleichheit und Umverteilung


Ab 16.10.2017, montags 17:45 - 19:15 Uhr, Universität zu Köln, WiSo-Gebäude, Hörsaal XXIV

(Die konstituierende Sitzung für Studierende, die Leistungspunkte im Studium Integrale erwerben möchten (siehe unten), findet am 09.10.2017 statt.)

Thematik

Soziale Ungleichheit und Armut werden in letzter Zeit wieder verstärkt diskutiert. Zu Recht, denn Ungleichheit und Armut sind große gesellschaftliche Herausforde­rungen. Strittig ist, ob und wenn ja aus welchen Gründen Ungleichheit zunimmt, und was man dagegen tun soll und kann.

Daher beschäftigt sich die diesjährige Ringvorlesung des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln mit genau diesem Thema. Zunächst befassen wir uns mit Konzepten, Begriffsdefinitionen und Messme­thoden für Ungleichheit und Armut einerseits sowie mit einer philosophischen Proble­matisierung von Ungleichheit und Fairness andererseits. So wollen wir eine Grundlage für eine strukturierte und präzise Diskussion des Themas legen.

Danach beschäftigen wir uns mit der Empirie. Wir betrachten Daten zur Einkommens- und Vermögensentwicklung in Deutschland. Da­ten zu und die Wahrnehmung von Ungleichheit müssen nicht übereinstimmen. Auch damit beschäftigen wir uns. Unter dem Stichwort "Soziale Mobilität" analysieren wir dyna­mische Aspekte, also die Möglichkeit bzw. Gefahr des sozialen Auf- und Abstiegs.

In einem dritten Block geht es um Wirkungen von Ungleichheit und mögliche Politik­eingriffe. Zunächst fragen wir, wie materielle Ungleichheit und Zufriedenheit ("Glück") zusammenhängen. Der Staat greift in die Verteilung vor allem durch Steuern und durch soziale Sicherungssysteme ein, deren Wirkung wir analysieren. Ebenso diskutieren wir, wie sich Umverteilung auf das Wirtschaftswachstum auswirkt. Auch auf die politi­sche Partizipation und Stabilität kann sich Ungleichheit auswirken. Diese Aspekte sind ebenfalls Gegenstand der Vorlesungsreihe bis hin zu den Fragen, welche Rolle der Bil­dungspolitik bei der Angleichung von Chancen zuteilwerden kann und wie Ungleichheit und kriegerische Auseinandersetzungen zusammenhän­gen.

Zu allen Themen referieren ausgewiesene Expertinnen und Experten aus dem Be­reich Wirtschaftswissenschaften, aber auch aus anderen Disziplinen wie Soziologie und Philosophie, sowie aus der politischen Praxis. Im Anschluss an ihre Vorträge stehen die Referenten im Plenum zur Diskussion und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Nach dem Ende der jeweils 90-minütigen Veranstaltungen bietet ein Kölsch-Büffet den Rahmen zum Ausklang bei informellen Gesprächen.

Programm

  • 16.10.2017 Was bedeutet es, arm zu sein? Zum Armutsbegriff und der Armutssituation in Deutschland | Prof. Dr. Georg Cremer, ehem. Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes

 

  • 23.10.2017 Welchen Normen könnte die Verteilungspolitik folgen? Über ökonomische Ungleichheit und faire Gegenseitigkeit | Prof. Dr. Wilfried Hinsch, Universität zu Köln

 

  • 06.11.2017 Wie ungleich ist unsere Gesellschaft? Zur Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland | Prof. Dr. Carsten Schröder, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin

 

  • 13.11.2017 Wie wird die Verteilung der Einkommen und Vermögen wahrgenommen? Zur subjektiven Ungleichheitswahrnehmung und Umverteilungspräferenzen | Dr. Judith Niehues, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln

 

  • 20.11.2017 Wie durchlässig ist unsere Gesellschaft? Über soziale Mobilität in Deutschland | Prof. Dr. Marita Jacob, Universität zu Köln

 

  • 27.11.2017 Die Vermessung des Glücks: Zum Verhältnis von Wohlstand und Lebenszufriedenheit | Prof. Dr. Ronnie Schöb, Freie Universität Berlin

 

  • 04.12.2017 Steuern als Instrument der Umverteilung | Prof. Dr. Thiess Büttner, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

  • 18.12.2017 Wie "sozial" ist die Sozialversicherung? Paradoxe Verteilungswirkungen von gesetzlicher Renten- und Krankenversicherung | Prof. Dr. Friedrich Breyer, Universität Konstanz

 

  • 08.01.2018 Kostet weniger Ungleichheit Wachstum? Zur Bedeutung verschiedener Ziele in der Verteilungsdebatte | Prof. Dr. Gert G. Wagner, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin

 

  • 15.01.2018 Gefährdet Ungleichheit den gesellschaftlichen Frieden? Ungleichheit als Ursache und Wirkung von Gewalt | Dr. Anke Höffler, Centre for the Study of African Economies, University of Oxford

 

  • 22.01.2018 Wer nimmt an der Entscheidungsfindung in demokratischen Gesellschaften teil? Zum Zusammenhang zwischen ökonomischer Ungleichheit und politischer Partizipation | Prof. Dr. Frank Decker, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

 

  • 29.01.2018 Welche Rolle spielen politische Maßnahmen bei der Gewährleistung gleicher (Bildungs-)chancen? – Aufstieg durch Bildung | Ministerin Yvonne Gebauer, Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

 

  • 31.01.2018 SONDERVERANSTALTUNG: Präsentation des Jahresgutachtens des Sachverständigenrats | Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen

 

Adressaten

Die Ringvorlesung richtet sich an die Mitglieder aller Fakultäten der Universität zu Köln, Gasthörer/-innen, Lehrer/-innen und Schüler/-innen sowie die interessierte Öffentlichkeit. Bachelor-Studierende aller Fakultäten haben die Möglichkeit, sich die Ringvorlesung im Studium Integrale mit 6 Leistungspunkten anrechnen zu lassen. Eine regelmäßige Teilnahme kann durch ein Zertifikat bestätigt werden (bitte melden Sie sich dazu vorab per E-Mail bei Rebekka Rehm).

Studium Integrale

Voraussetzung für den Erhalt von Leistungspnkten ist eine verbindliche Anmeldung (siehe unten) und die erfolgreiche Teilnahme an wöchentlichen kurzen Online-Tests, die nach jeder Vorlesung für fünf Tage über Ilias absolviert werden können. Um den Kurs zu bestehen, müssen mindestens 10 von voraussichtlich 12 Online-Tests absolviert werden. Dabei müssen mindestens 7 Tests bestanden sein und 50 Prozent der Gesamtmenge der Fragen aller Tests richtig beantwortet sein. Die Fragen der einzelnen Tests beziehen sich ausschließlich auf die Vorlesung der betreffenden Woche und ihre Beantwortung dauert unser Einschätzung nach etwa 5-10 Minuten.

Anmeldung

Studierende, die die Veranstaltung im Rahmen des "Studium Integrale" besuchen wollen, konnten sich bis zum 09. Oktober über das Online-Formular anmelden. Außerdem ist eine Anmeldung bei Klips 2 zur späteren Leistungsverbuchung notwendig. Der Erwerb von Credit-Points ist nur für maximal 90 Studierende möglich. Die Plätze werden nach Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen vergeben.

Organisatorische Leitung

Die Ringvorlesung wird organisiert vom Institut für Wirtschaftspolitik (iwp) an der Universität zu Köln. Das iwp wurde 1950 als unabhängiges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut von Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Müller-Armack, dem geistigen Vater der Sozialen Marktwirtschaft, und Dr. h.c. Franz Greiß gegründet. Die vorrangige Aufgabe des Instituts liegt in der Untersuchung aktueller grundlegender Probleme im Bereich der Wirtschaftspolitik. Das besondere Augenmerk gilt dabei ordnungspolitischen Fragestellungen und den für eine funktionsfähige Soziale Marktwirtschaft erforderlichen institutionellen Rahmenbedingungen. Ein gemeinnütziger Fördererkreis unterstützt die Arbeit des Instituts. 

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Dr. Felix Höffler
Prof. Michael Krause, Ph. D.
Dr. Steffen J. Roth

Förderung

Die Ringvorlesung wird gefördert im Rahmen der Förderinitiative „Dialog Junge Wissenschaft und Praxis“ der Hanns Martin Schleyer-Stiftung.

  

 


 

Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln
Pohligstraße 1, 50969 Köln, Tel.: +49 (0)221 470-5347, E-Mail: iwp(at)wiso.uni-koeln.de